„Unabhängig von den Ereignissen in Thüringen, wo wir uns als Vogelsberger CDU nicht dazu berufen fühlen, den dortigen Parteifreunden Ratschläge zu erteilen, steht fest: Die Bundespartei muss nun schnell die Führungsfrage klären und ihren klaren Kurs wiederaufnehmen. Die Mitglieder erwarten, dass damit nicht Monate gewartet wird. Eine Hängepartie können wir uns nicht leisten, sonst suchen wir keinen Kanzlerkandidaten, sondern einen Oppositionsführer“, betont Kreisvorsitzender Dr. Mischak. Man wolle keine endlose „Road-Show“ wie bei der SPD, man dürfe aber auch mal für sich in Anspruch nehmen, zwei Nächte über die Situation nachzudenken, um insbesondere mit der Schwesterpartei CSU das weitere Verfahren abzuklären.
Für die CDU Vogelsberg sei klar, dass man mit keiner extremen Partei, weder von rechts noch links, zusammenarbeiten könne. Es müsse daher nochmals unterstrichen werden, dass man weder für eine Zusammenarbeit mit der AfD noch der Linkspartei zur Verfügung stehen dürfe, bekräftigt Landtagsabgeordneter Michael Ruhl, der sich diese Klarheit auch vom CDU-Ministerpräsidenten im hohen Norden wünsche.
Von einer neuen Parteiführung erwarte man, dass sie glaubwürdig den Umbau der CDU zur modernen Volkspartei, als die man sich sehe, fortsetze und Belange der bürgerlichen Mitte verkörpere. „Die CDU ist die Partei der wirtschaftlichen Vernunft, die Partei der innenpolitischen Sicherheit und die Partei der außenpolitischen Stabilität“, unterstreicht CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Stephan Paule. Wenn sich die CDU klar auf ihre eigenen Stärken besinne und nicht den Themen anderer Parteien hinterherlaufe, wird sie auch in Zukunft weiter erfolgreich sein, sind die vier CDU-Politiker überzeugt.
Auch wenn ein jedes CDU-Mitglied Wünsche für die Nachbesetzung habe, mache es derzeit keinen Sinn, diese „wie wild raus zu posaunen“, ruft Mischak die Partei zur Geschlossenheit auf. Damit schade man nicht nur dem favorisierten Kandidaten, sondern auch der Partei. Man werde daher zum jetzigen Zeitpunkt keine Äußerungen in Richtung eines bestimmten Kandidaten abgeben, so Mischak.
Für all diejenigen, die nun eine Mitgliederbefragung forderten, sei außerdem gesagt, dass der Parteitag dies im Dezember mit einer deutlichen Mehrheit von 80 Prozent abgelehnt habe.